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CARLO MAGINI (1720-1806)

Anciennement, les tours, les pyramides, les cierges, les bornes de routes, et même des arbres avaient la signification de phallus, et pour Bouvard et Pécuchet, tout devint phallus. ... Quand on venait les voir, ils demandaient : "A quoi trouvez-vous que cela ressemble?" puis confiaient le mystère, et, si l'on se récriait, ils levaient de pitié les épaules. Gustave Flaubert, Bouvard et Pécuchet, Ch. IV


Stillleben mit Kerze und Zwiebeln

Im 18. Jahrhundert sind die düstersten Vanitas-Gedanken verflogen. Carlo Magini feiert in seinen Stillleben vitalistische Materialien, die Koch oder Köchin zubereiten wird. Die ausgeblasene Kerze wird wieder angezündet werden und das lustvolle Mahl erhellen.

Alle Bilder Maginis sind erotisch konnotiert, sicher unbewusst, denn im Vordergrund stehen das Arrangement der Gegenstände und ihre möglichst veristische Darstellung. Aber unübersehbar sind Phallus- und Vagina-Symbole: die dominierende Kerze und bauchige Gefäße – wenn bei Kleist der Krug zerbricht, geht es ja auch um nichts anderes als die beschädigte Unschuld. Ahnungslos fügt Magini seinen Bildern sogar Testikel hinzu in Form harmloser Zwiebeln, Tomaten, Orangen, Birnen, Äpfel und Eier.




Stillleben mit Fenchel




Literatur:
Zampetti, Pietro, Carlo Magini. Catalogo ragionato, Milano 1990