Petrus van Schendel hatte im 19. Jahrhundert
das Monopol für Nachtmarkt-Darstellungen. Die Genrebilder dürften in den Salons
der Bürger gehangen haben, die selbst nie einen solchen Markt besuchten,
sondern ihre Dienstboten schickten.
Kunsthistoriker schätzen die Bilder van
Schendels wohl nicht sehr (weil zu plakativ, zu simpel-grob gemalt), denn
anscheinend gibt es keine Monographie zu diesem Maler. Aber sie sind,
Geschichten erzählend, sehr dekorativ und soziologisch wertvoll: heute
existieren Nachtmärkte nur noch in Asien.
Auf jeden Fall animieren van Schendels Bilder
zur (erneuten) Lektüre von Wolfgang Schivelbuschs Klassiker Lichtblicke - Zur Geschichte der künstlichen
Helligkeit im 19. Jahrhundert (Fischer Taschenbuch 16180), Frankfurt 2004.
Künstlerisch am beeindruckendsten vielleicht
der „Fasanverkäufer bei Kerzenlicht“ und die „Marktszene bei Kerzenschein“.