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Die Kerze in der Kunst - Eine virtuelle Ausstellung
 

 

Die Kerze in der Kunst

Eine virtuelle Ausstellung

Hommage à Gerhard Richter

 

Öffnungszeiten: Rund um die Uhr




Gerhard Richter, Kerze (1983), Privatsammlung




Im Februar 2008 kam bei Sotheby’s das Bild „Kerze“ (1983) von Gerhard Richter für 10,5 Millionen Euro unter den Hammer. Der Besitzer hatte es Mitte der achtziger Jahre aus dem Atelier des Künstlers erworben, mutmaßlich für eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich (vielleicht sogar für weniger als 100.000 DM), und es 1990 als Leihgabe dem Krefelder Museum für 17 Jahre überlassen (optimaler Diebstahlschutz, zudem lässt sich so die Versicherungsprämie sparen, und der Leihgeber kann sich als Mäzen feiern lassen). Die erzielte Rendite hat nun eine phantastische Höhe erreicht. Zwar handelt es sich um ein wunderbares Bild, aber der exorbitante Preis, den ein crazy amerikanischer Sammler bezahlte, verwundert schon, da Gerhard Richter eine ganze Serie mit 29 Kerzen-Bildern gemalt hat. In einem Interview witzelte der Künstler einmal, seine Werke seien so teuer, dass er selbst sie sich nicht leisten könne.

Der Londoner Deal ist der Anlass für eine Tour d’Horizon zu dem faszinierenden Thema Die Kerze in der Kunst. Die Ausstellung zeigt 147 Exponate. Sie beginnt mit Vanitas-Stillleben (neuerdings mit drei L geschrieben) und zeigt dann die Meister der ‚Kerzen-Malerei’: Georges de la Tour, Gerrit van Honthorst, Matthias Stom[er], Gerard Dou, Godfried Schalcken, Carlo Magini, Petrus van Schendel;  und einige versprengte Bilder im Werk von Jean Raoux, Joseph Wright of Derby, Anna Dorothea Therbusch, Adolph Menzel, Henri Rousseau, Pablo Picasso, Max Beckmann, René Magritte - um bei Gerhard Richter anzukommen.

In erster Linie dient die gemalte Kerze der Inszenierung von Hell und Dunkel. Aber sie hat auch eine hintergründige Bedeutung: sie ist Vanitas-Symbol und, wie selbst jeder Schwachkopf spätestens seit Freud weiß, Phallus-Symbol.


Das Standardwerk zum Thema: Katrin Seidel, Die Kerze - Motivgeschichte und Ikonologie. Hildesheim - Zürich - New York: Georg Olms Verlag 1996. Der Text ist auszugsweise online abrufbar, die Abbildungen jedoch sind es nicht. So ergänzt diese Ausstellung das Buch. Für Bildinformationen lenke man den Cursor auf die Abbildungen.

 

 





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